Kein gutes Jahr für Ringheim. Nicht nur, dass sich das Covid19-Virus sich hier genauso wie überall breit gemacht haben. Nachdem der einzige Einkaufsmarkt „Nahkauf“ im letzten Jahr geschlossen hat, ist es bis jetzt trotz intensiver Bemühungen der Gemeinde nicht gelungen, andere Marktbetreiber wie Edeka oder CAP davon zu überzeugen, in Ringheim wieder einen Einkaufsmarkt zu betreiben. Auch die Filiale der Raiffeisenbank wurde 2019 geschlossen. Nur der Geldautomat blieb bis auf weiteres an Ort und Stelle. Ganz im Gegenteil kam für die Ringheimer Bürger nun die angekündigte Stilllegung des Geldautomaten zum Jahresende dazu. Es gibt zwar eine Zwischenlösung, das Geld, aber eben nur als Zwischenlösung, bei der Sparkasse kostenfrei abholen zu können. Aber eben halt nur temporär. Danach müssen die Ringheimer Bargeld aus einem fast 4 km entfernten, neu zu errichtenden Servicepoint in der Aschaffenburger Straße holen. Und vor 2 Wochen wurde, wie hier im „Bachgau-Boten“ oder in der „Main-Echo“ bereits berichtet, die geplante Stilllegung der Linie 53 dazu. Sicherlich sind dies alles Vorgänge, auf die die Gemeinde keinen direkten Einfluss hat. Aber der Unmut in der Bevölkerung wächst. Der Einkaufsmarkt und die Raiffeisenfiliale gehörten rein privatwirtschaftlichen Betreibern, die diese Schließungen aus wirtschaftlichen Gründen entschieden haben. Die Linie 53 wird aber von der VAB, einem Unternehmensverbund aus öffentlichen und privatwirtschaftlichen Gesellschaftern betrieben. Es kann nicht im Interesse der öffentlichen Hand sein, dass ein Ortsteil von über 3000 Einwohnern immer weiter abgehängt wird. Wir wurden mittlerweile schon angesprochen, ob man durch Unterschriftenlisten oder sonstige Aktionen der Beseitigung dieser Misere Nachdruck verleihen kann. Wichtig ist, schnellstens und verbindlich mehr Details über dieses inakzeptable Ansinnen zu bekommen. Über die SPD-Fraktion im Gemeinderat wurde am 08.11.20 ein Antrag auf Unterstützung bei der Ansiedlung eines „Tag- und Nachtmarktes“ oder „digitaler Selbstbedienungsladen“ (TEO bei Tegut), wie man das Kind auch immer titulieren möchte, gestellt. Tegut hat ein neues Konzept einschließlich Gebäude von nur 50 m² Fläche erarbeitet, was in dieser Form in Ringheim nicht unbedingt erforderlich wäre. Aber dies ist ein Ansatz, damit man nicht jedes Mal wegen einem Päckchen Butter oder einer Tube Zahncreme kilometerweit durch die Gegend fahren muss. Im Bereich der Kreuzung Hasselstraße/Anne-Frank-Straße gibt es einschließlich des ehemaligen Einkaufsmarktes einige Räumlichkeiten, die dieses Kriterium bezüglich Fläche erfüllen würden. Aufgabe der Gemeinde muss sein, zwischen einem potentiellen Betreiber wie z.B. Tegut und den Besitzern potentieller Räumlichkeiten. Wir warten gespannt auf positive Neuigkeiten.
Erwin Glawion 1.Vorsitzender SPD-Ortsverein Ringheim