Als Radfahrer sieht sich Wolfgang Jehn derzeit am Liebsten, setzt sich doch der Kreis- und Gemeinderat unermüdlich für die Verbesserung und den Ausbau des Radwegenetzes ein. Am Montag, 15.März wurde er 60 Jahre alt. Schon als Gymnasiast des Friedrich Dessauer Gymnasiums stieß er Anfang der 1980iger Jahre zur SPD. Der legendäre Herbert Höfling war stolz darauf, ihn in die Partei aufgenommen zu haben. „Das ist ein guter Mann!“ Er sah ihn als seinen Nachfolger und damit sollte er Recht behalten. Er wurde nicht nur Vorsitzender des Ortsvereins, sondern 1984 gelangte er über die Junge Liste Bachgau, die damals mit der SPD verbunden war, als Einziger in den Gemeinderat und setzte sich sofort für Umweltbelange ein. Da stand die Einrichtung eines Schredderplatzes und das Getrenntsammeln von Müll im Vordergrund, was schließlich im Biomassen- und Recylinghof mündete. Auch Wasser war für ihn immer ein Thema. So erreichte er, dass die Wenigumstädter Quelle lange Zeit als Trinkwasserversorgung erhalten blieb und organisierte ein Wasserfest. Er war und ist ein strikter Verfechter des Erhalts einer kommunalen Trinkwasserversorgung. Ein Anschluss an eine zentrale Wasserversorgung kam für ihn auch angesichts des Nitratproblems nicht in Frage. Daher hat Großostheim auch selbst ein Wasserwerk gebaut. Momentan liegt sein Fokus auf dem Hochwasserschutz rund um den Welzbach, denn der Klimawandel hat zu immer Starkregen geführt. Die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs mit der Wiederbelebung der Bachgaubahn ist ein langatmiges Projekt, das er auch im Kreistag, dem er seit 1996 angehört, vertritt. Immer wieder plädierte er für den Anschluss an den hessischen Rhein/ Main Verkehrsverbund, denn er selbst ist als studierter Polizist auch ein Grenzgänger, der in Darmstadt arbeitet und falls möglich, täglich mit dem Fahrrad dorthin fährt. So war er auch einer der Initiatoren, die die Aktion „GroßostheimRadelt“ ins Leben gerufen hat. Sie wurde bei den Bürgern immer beliebter. Mit seinen Mitradfahrern hat er auch alle Partnerstädten der Gemeinde mit den Rad besucht. Die längste und anstrengendste Tour führte ins antike Olympia. Sowohl im Gemeinderat als auch im Kreistag war er lange Zeit Fraktionsvorsitzender der SPD und kandidierte wegen seines vielfältigen Engagements 2002 als Bürgermeister und 2014 als Landrat, musste allerdings jeweils den CSU Kandidaten den Vortritt lassen. Seit 1990 im Hauptverwaltungs- und Finanzausschuss sowie von Anfang an im Umweltausschuss tätig. Sechs Jahre war er Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschuss. Im Kreistag gehört er dem wichtigen Kreisausschuss an. Wolfgang Jehn ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.